Donnerstag, 29. Juli 2010

Jurnal de şpagă - deprimierend

Ein junger Rumäne hat sich die Mühe gemacht und ein "Jurnal de şpagă" geführt. Das bedeutet, dass er ein "Tagebuch der Bestechungen" führte, in das er jedes bezahlte Bestechungsgeld (şpagă) eingetragen hat. Statt "şpagă" kann man übrigens auch "bacșiș", das uns als deutsches "Backschisch" bekannter vorkommt, benutzen. Besagter junger Rumäne kam auf 4.980 Lei (ca. 1.200 Euro), die seine Familie an Ärzte, Polizisten und Gemeindebehörde innerhalb von 12 Monaten an Bestechung bezahlt hatten.

Dienstag, 27. Juli 2010

Dragon de mare - wegen ihm herrscht Aufregung

Der "dragon de mare" ist ein Fisch der zur Zeit die Badegäste der rumänischen Schwarzmeerküste verunsichert. Eigentlich übersetzt man den Begriff mit "Meeresdrachen", dies ist aber nur seine "numita popular", "populäre Bezeichnung". Er dürfte bei uns "Drachenfisch" heissen. Die Begegnung mit ihm kann sehr gefährlich sein, mehrere "turişti", "Touristen", liegen in den Krankenhäusern von Konstanza, weil sie von diesem Fisch gestochen wurden. Eigentlich lebt er in tropischen Gewässern, rumänische Ärzte geben dem Klimawandel die Schuld, dass er es jetzt bis an die "litoral", "Küste" Rumäniens geschafft hat.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Micul Paris - Nostalgie pur

"Micul Paris" so wurde Bukarest vor 100 Jahren genannt. Die Stadt soll damals viel Ähnlichkeiten mit Paris und dem Pariser Charme gehabt haben. Was einmal war, soll wieder werden. Die Tourimusministerin Elena Udrea hat jetzt eine Kampagne gestartet, die sich "Bucureştiul poate redeveni Micul Paris" nennt. Was soviel heisst wie "Bukarest kann wieder Klein-Paris werden". "Mic" ist "klein" und Bukarest hat hier den männlichen Artikel "-ul" hinten dran gehängt bekommen.

Dienstag, 13. Juli 2010

Piţipoanca - Schneewittchen aus dem Mülleimer

Das Wort "Piţipoanca" scheint eine rumänische Neuschöpfung zu sein. Ausgesprochen wird es "Pitzipoanka". Renommierte Sprachlexika kennen das Wort noch gar nicht. Aber jeder Rumäne scheint sich schon mit "Piţipoanca" zu amüsieren. Nach einigen Recherchen neige ich dazu, die "Piţipoanca" als eine jüngere Frau zu bezeichnen, die ein Verhalten an den Tag legt, das man in deutsch einem "Luder" zuschreibt. Im Blickfeld einer "Piţipoanca" stehen "aventură cu un fotbalist", "Abenteuer mit einem Fussballspieler" und Probleme mit "reînnoirea silicoanelor", "der Erneuerung ihrer Silikoneinlagen".

Sonntag, 11. Juli 2010

Guvernanţă economică europeană - nur ein Wunschtraum?

Auch in Rumänien macht man sich Sorgen um die Zukunft der europäischen Wirtschaft. Dabei stösst auch der vor allem von Frankreich geförderte Gedanke an eine "guvernanţă economică europeană", eine "europäische Wirtschaftsregierung" auf Interesse. Man befürchtet aber auch, dass sich dann Politiker in die "politica monetară", "Geldpolitik" einmischen. Dabei wird auch von der "Moneda unică", der "Einheitswährung" gesprochen, womit der Euro gemeint ist.

Freitag, 9. Juli 2010

Octopodul din Oberhausen - inzwischen auch bei den Rumänen berühmt

Paul, "octopodul din Oberhausen", "der Tintenfisch von Oberhausen", der Fussballergebnisse voraussagen kann, hat inzwischen auch einen gewissen Bekanntheitsgrad in Rumänien erlangt. Die rumänische Presse berichtet heute, dass das "acvariu din Haga", das "Aquarium von den Haag" eine Konkurrentin namens Pauline gegen Paul in Stellung gebracht hat. Paul wurde ja "berühmt", "celebru", weil er genau Vorhersagen gemacht hat, "pronosticând exact". Für "Tintenfisch" benutzt man auf rumänisch nicht nur das Wort "octopod", sondern auch "caracatiţă". Letzteres Wort ist populärer und so wird Paul auch als "caracatiţă prezicătoare", "Wahrsager-Tintenfisch" genannt.

Dienstag, 6. Juli 2010

Sub asediul Dunării - im Würgegriff des grossen Stromes

Die Stadt Galaţi, auf deutsch auch "Galatz" genannt, liegt in Rumänien an der Donau kurz vor dem Mündungsdelta. Zur Zeit befindet sich die Stadt "sub asediul Dunării", was bedeutet, dass sie "von der Donau belagert wird". "Asediu" ist das Wort für "Belagerung". Nach heftigen Regenfällen sind 7.000 Bewohner in Gefahr "a fi înghiţiţi de Dunăre", "von der Donau verschluckt zu werden". Die Behörden haben in aller Eile einen "dig", einen "Deich" von 4,5 km Länge gebaut, um das schlimmste zu vermeiden.

Samstag, 3. Juli 2010

Probleme cu ficatul - unangenehm

"Probleme cu ficatul" bedeutet, dass man "Probleme mit der Leber" hat. "Ficat" ist die Leber sowohl die menschliche wie auch die, die auf dem Speiseplan steht. Probleme mit der Leber hat zur Zeit der rumänische Schriftsteller Adrian Păunescu. Zur Bekämpfung der Probleme liess er "albumină" spritzen, auf deutsch "Albumin". Laut seinem Arzt befindet er sich in einem "stare critică", "kritischen Zustand".